Sigmund Freud im Close Reading
Eine Kooperation von Sigmund Freud Privatstiftung und Universität Wien
Vorlesung mit vertiefender Lektüre (5 ECTS-Punkte)
LVA-Leiter_Innen: Wolfgang Müller-Funk, Daniela Finzi
Wintersemester 2011/2012
Lounge des Sigmund Freud Museums, Berggasse 19, 1090 Wien
jeweils mittwochs, 17.00 h c.t.
Die von Sigmund Freud begründete Psychoanalyse wurde als Theorie und Methodik von unterschiedlichsten Disziplinen, so auch der Literaturwissenschaft, rezipiert. Unhintergehbarer Bestandteil theoretischer Fokalisierungen wie Trauma, Geschlecht, Gedächtnis und Erinnerung, Alterität und Identität, ist sie anscheinend untrennbar in den Diskurs der Kulturwissenschaften eingeschrieben. Auch der von Freud entwickelte Kulturbegriff ist von den Kulturwissenschaften aufgenommen und operationalisiert worden Gleichzeitig besteht zwischen dem mehr oder minder radikalen Konstruktivismus vieler gegenwärtiger Kulturtheorien und der auf einer ‚stabilen‘ Anthropologie errichteten Psychoanalyse Freud’scher Prägung ein unübersehbares Spannungsverhältnis. Im Rahmen der Ringvorlesung soll dieses Spannungsverhältnis aus unterschiedlichen Perspektiven und Disziplinen ausgelotet werden. In jeder Einheit wird ein Text Freuds einem Close Reading unterzogen. Aufgezeigt wird, wie die Erkenntnisse oder Methodologie Freuds auch ein (knappes) Jahrhundert nach ihrer Entstehung für gegenwärtige Fragestellungen urbar gemacht werden können.
Die Ringvorlesung ist in drei Teile unterteilt; nach dem ersten, einführenden Teil mit drei Sitzungen werden in weiteren drei Sitzungen jene Arbeiten Freuds vorgestellt, in denen er literarische Texte analysiert bzw. Texte, die für die Literaturwissenschaft wichtig geworden sind. Darauf folgt ein größerer Block zu Freuds kulturtheoretischen Schriften.
ORT:Sigmund Freud Museum, Lounge
Berggasse 19, 1090 Wien